
Schulen in Berlin haben zu langsame Internetanschlüsse. Von dieser Erkenntnis ist niemand überrascht, der in den letzten 15 Jahren mal eine Berliner Schule von Innen gesehen hat.
In Zahlen:
25 Mbit/s downstream oder langsamer für etwa die Hälfte aller Schulen. Was geht damit bei einem typischen ADSL zusammen? 2 oder 5 MBit/s für den Upstream? Untauglich ist das
für fast alle Zwecke.
Die Zukunft ist jedenfalls noch lange nicht angekommen, auch wenn etwa netzpolitik.org wie neulich erst von 15 Jahren kontinuierlicher Arbeit in dem Feld berichtet hat (und der ziemlich leeren politischen Versprechungen auch allmählich müde geworden ist). rbb24 sagt:
Zwar melden rund 90 Prozent der Schulen, über einen Internetanschluss zu verfügen. Der führt in der Regel aber nur ins Schulsekretariat und entspricht in gut Zweidrittel der Fälle kaum den sehr bescheidenen Ansprüchen von Privathaushalten (DSL bis 50 MBit/s). Zeitgemäße Glasfaseranschlüsse haben in Berlin nur 41 berufliche Schulen, von den allgemeinbildenden Schulen nur eine einzige.
Kurios: Die Grundschule in Zehlendorf verfügt laut Schulverwaltung zwar über Glasfaser, aber weder über eine LAN-Verkabelung noch ein einziges mobiles digitales Endgerät. Selbst das vergleichsweise schnelle Internet an 34 Spandauer Schulen auf Basis von TV-Kabelanschlüssen (mit Download bis zu 1000 bzw. 500 MBit/s) genügt den Anforderungen nicht. Denn der für Hybridunterricht wichtigere Upload liegt bei der verwendeten Technik bei maximal 50 MBit/s.
Längst schon ist die Zeit reif für staatlich verordnete Sondertarife, die die Provider Schulen und ähnlichen Einrichtungen anbieten müssten: symmetrische Bandbreiten ab 50/50 oder 100/100, zum Preis der jetzigen asymmetrischen Leitungen. Oder halt ein Bündel von 4 Anschlüssen zum Preis von einem legen. Zweistellige Preise in €€ sind darstellbar, und kämen auch den Computerclubs oder den Startups an Gymnasien etc. zu Gute. Weil alternativ für Colt o.ä. z.B. 400€/Monat pro Schule aus Förderprogrammen zu bezahlen kann es ja auch nicht sein. Hochpreisangebote zu subventionieren ist gerade
nicht ein stabiler Pfad in die digitale Zukunft.
#
breitband #
schulen #
berlin #
netzpolitik